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Vorsicht vor „Greenwashing“

Klimaschutz. Die Mammutaufgabe unseres Zeitalters. Egal ob große Interessengemeinschaften oder persönliche Achtsamkeit im alltäglichen Familienleben: Jeder versucht seinen Beitrag zur Genesung unserer angeschlagenen Natur zu leisten. Bürgerinnen und Bürger nehmen ihr Konsumverhalten unter die Lupe und passen es umweltorientiert an.
Raffinierte Unternehmen haben hier längst eine clevere Verkaufsstrategie gewittert. Sogenanntes „Greenwashing“ überschwemmt den Markt. Greenwashing ist eine vorsätzliche Verbrauchertäuschung. Diese gaukelt ein umweltfreundliches Image für ein Produkt oder eine Firma vor, obwohl dafür keine hinreichenden Belege existieren. Ein Verkaufsgut wird also „grün gewaschen“, ihm wird „ein grünes Mäntelchen übergestülpt“.

Die Spannweite der Täuschungsmanöver ist groß. Werbeagenturen und Imageberater werden eingekauft, um mit trickreichen Formulierungen, emotionaler Bildsprache und schillernden Kurzfilmen Mängel zu verschleiern und beim Verbraucher hohe Erwartungen zu wecken. Viele Konzerne sind in ihrem Produktionsprozess hochgradig umweltschädigend. Grün gefärbte Schriftzüge, mit Wäldern bebilderte Verpackungen oder schmissige Firmenslogans á la „Die Umwelt liegt uns am Herzen“, machen die Illusion perfekt. So konnten Kunden lange Zeit angeblich mit Bierkäufen den Regenwald retten oder durch den Verzehr von Kaffee aus Aluminiumkapseln etwas Gutes für die Plantagenarbeiter tun. Die Textilindustrie legt mit vermeintlich kompostierbaren T-Shirts zu Schleuderpreisen nach.

Beliebte Moderatoren oder erfolgreiche Hollywood Filmstars sollen für Glaubwürdigkeit sorgen. Gegen hohe Gagen beteuern sie alles, was der firmeneigene Werbetexter ihnen auf den Leib geschrieben hat.
Besonders perfide ist der Einsatz firmeneigener Öko-Siegel, die jedoch von keiner neutralen Prüfstelle anerkannt sind. Der Gebrauch des Begriffes „nachhaltig“ wird in der Werbelandschaft überstrapaziert. Er ist in seiner Nutzung weder geschützt, noch an konkrete Produkteigenschaften gebunden. „Umweltbewusstsein wird ausgenutzt, um den Absatz zu steigern. Für Produkte, die als „umweltschonend“ ausgewiesen werden, sind Käuferinnen und Käufer bereit höhere Geldsummen zu entrichten.“, so CDU-Stadtverbandsvorsitzender Stefan Wedegärtner. Leider landet dieser finanzielle Überschuss in vielen Fällen in den Geldbörsen vermögender Unternehmensführungen.

Schwarze Schafe besudeln den Ruf von Traditionsunternehmen, die mit ökologischer und sozialgerechter Firmenpolitik Pioniersarbeit geleistet haben. Nicht jeder Konzern beabsichtigt seine Käufer hinters Licht zu führen.
Wie können Sie sich vor Greenwashing schützen? Der erste Schritt ist sich bewusst zu machen, dass diese Machenschaften existieren. Informieren, lesen, nachhaken. Dies ist mit Arbeitsaufwand und der Investition von Zeit verbunden, verspricht aber einen zielführenden Überblick. Bei dubiosen Produkten stolpern Sie im Internet schnell über aufdeckende Hintergrundberichte von Aktivisten oder Journalisten, die die angewandte Manipulations-Maschinerie anprangern.
Wahrhaftiger klimaneutraler Konsum funktioniert regional. Es braucht keine speziell entworfenen Lifestyle-Produkte. Am Ende zählt die ganzheitliche Ökobilanz, also wie umweltfreundlich ist der gesamte Lebenszyklus des Erzeugnisses?
Nicht nur das vertriebene Endergebnis, das in unserer Einkaufstasche landet, ist von Bedeutung. Kaufen Sie bei den ortsansässigen Hofläden und Bauernhöfen ein. Die Produktionswege sind kurz und sparen somit CO2. Zusätzlich können Sie sich einen unzweifelhaften Überblick über die Herstellungsbedingungen verschaffen. Vor Allem bei der Fleischerzeugung ein wichtiges Thema. Auf interessierte Nachfragen reagieren Landwirtinnen und Landwirte mit Transparenz. Manchmal ist sogar eine private Hofführung möglich.
Auch der Erwerb saisonaler Produkte (z.B. auf dem Wochenmarkt) vermeidet weite Flugreisen aus südlichen Ländern und somit Treibstoffaufwand. Erdbeeren im Winter. Braucht es das? Im Internet finden Sie Kalender für Obst und Gemüse der Saison, oder der Kalender von EatSmarter , um sich an den Nahrungsoptionen der Jahreszeiten orientieren zu können. Wer dennoch über das Jahr hinweg auf bestimmte Lebensmittel nicht verzichten möchte, dem sei gesagt: Einwecken ist wieder im Trend. Eingekochte Marmelade und eingelegtes Obst aus dem eigenen Garten zieren sogar bei jungen Leuten die Vorratsregale.
Eine weitere Möglichkeit umweltbewusst einzukaufen ist die Vermeidung von Müll, durch verpackungslose Produkte. Entscheiden Sie sich für die Paprika ohne Plastikschlauch, greifen Sie zu den losen Äpfeln und bringen Sie für Wurst und Käse von der Theke Ihre eigene Frischhaltedose mit. Die meisten Supermärkte sind auf die Nachhaltigkeitswünsche der Kunden mittlerweile eingestellt.
Wedegärtner fasst zusammen: „Klimaschutz und regionale Wirtschaftsförderung gehen Hand in Hand. Durch wechselseitiges Beleben entsteht eine Win-Win-Situation.“