Organspende
Mitglieder der CDU-Wetter haben jüngst eine Podiumsdiskussion zum Thema „Organspende“ mit Ex-Gesundheitsminister Hermann Gröhe besucht, um mit Betroffenen und medizinischen Akteuren in Kontakt zu treten.
Über 8.400 Menschen stehen aktuell auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Im Jahr 2022 sind aber gerade einmal 869 Menschen zu Spendern geworden. Diskutiert worden sind Optionen zur Erhöhung der Organspenden, wie z.B. die vormals gescheiterte Widerspruchsregelung, bei der jeder Mensch automatisch zum Organspender wird, es sei denn, er widerspricht zu Lebzeiten aktiv. Wetters CDU Vorsitzende Désirée Nagel betrachtet die Diskussion um eine Erhöhung der Spendenbereitschaft und die damit verbundenen Lösungsvorschläge als ein Ringen zwischen Pragmatismus und Ethik.
In Deutschland gilt aktuell die Entscheidungslösung, also die aktive Einwilligung zu Lebzeiten, Organe nach eingesetztem Hirntod entnehmen zu dürfen. Auch die sogenannte „erweiterte Zustimmung“ ist möglich. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass Angehörige den mutmaßlichen- oder eindeutig geäußerten Willen eines potenziellen Spenders angeben und für ihn entscheiden dürfen. Die einfachste Möglichkeit seinen Willen festzuhalten, ist das Mitführen eines Organspendeausweises oder eine mündliche Mitteilung an die Angehörigen. Dies sollte am besten auch dann getan werden, wenn man eine Organspende ablehnt.
„Jeder kann durch Unfall oder Krankheit plötzlich zu einem potenziellen Spender werden. Wenn die Angehörigen in einer solchen Ausnahmesituation zusätzlich noch eine Entscheidung darüber treffen müssen, ob Organe entnommen werden dürfen oder nicht, ohne eindeutig zu wissen, was der Verstorbene gewollt hätte, erlegen wir ihnen eine schwere Bürde auf“, positioniert sich CDU-Vorsitzende Désirée Nagel. Die Auseinandersetzung mit der Frage, ob man Organspender sein möchte, scheint oft gescheut zu werden, weil der Mensch sich im Zuge dessen automatisch mit dem eigenen Tod auseinandersetzen muss.
Es herrschte Einigkeit darüber, dass allseitige eindeutige Entscheidungen zu Lebzeiten, ob man Organspender sein möchte oder nicht, ein Meilenstein wäre. „Wir können das Missverhältnis zwischen Spendenbereitschaft und realem Bedarf kommunal natürlich nicht lösen. Dennoch können wir dazu beitragen, die Thematik in den Alltag zu ziehen, damit möglichst viel darüber gesprochen und nachgedacht wird“, schließt Désirée Nagel ihr Statement.