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Gespräche mit Tierheim Witten-Wetter-Herdecke

Desiree Nagel Kirsten Simon Wiebke Blomberg
 
Explodierende Tierarztkosten und optimierbare Kastrationspraxis:
CDU-Wetter nimmt Gespräche mit Tierheim Witten-Wetter-Herdecke auf
 
Auch in Deutschland werden mittlerweile vereinzelt Hunde euthanasiert, wenn diese gefährlich und unvermittelbar sind, berichtete uns das Tierheim Witten-Wetter-Herdecke. Um diese Tiere vor dem Tod zu retten, nimmt der Tierschutzverein auf der Wetterstraße vermehrt schwierige und gefährliche Hunde bei sich auf. Man unternimmt dort, mit Unterstützung von versierten Trainern, große Anstrengungen diese Tiere zu resozialisieren. „Mit Tierschutz vor Ort, bringt man oft vorrangig Hunde in Verbindung.“, resümiert die Tierheimleiterin Kirsten Simon. Wilde Straßenkatzen sind ein nicht minder aufwendiges Thema, das aber kaum breitere Aufmerksamkeit erhält. Die Katzen sind oft krank und tragend. Früher ist der Aldi-Parkplatz im Wetteraner Schöntal in den ruhigen Abendstunden ein Hotspot für herrenlose Freigänger gewesen. „Dies ist durch viel Arbeit rückläufig. Mittlerweile verlagert sich das Problem in den ländlichen Raum, wie beispielsweise Albringhausen.“, erläutert Simon weiter.
 
Herrenlose Katzen leben oft unter prekären Bedingungen. Sie sind Hunger und Kälte ausgesetzt. Durch fehlende medizinische Versorgung leiden die Tiere mitunter immens. Unkastrierte Freigänger heizen einen unkontrollierten Populationsanstieg weiter an. Vorstandsvorsitzende Wiebke Blomberg appelliert an die Besitzer von Freigängern, diese zuverlässig kastrieren zu lassen. Dies ist immerhin per Katzenschutzverordnung des Ennepe-Ruhr-Kreises seit 2017 Pflicht. „Wir möchten für Kastrationsprojekte für Straßenkatzen werben. Lässt man Straßenkatzen nach der Kastration wieder in ihrem ursprünglichen Lebensraum frei, stabilisiert sich die Anzahl der Tiere in diesem Gebiet und sinkt langfristig.“, so der Handlungsansatz der Vorstandsvorsitzenden Blomberg.
 
Im gemeinsamen Gespräch wollten wir von den Leitungskräften wissen, welche Herausforderung ihnen aktuell das größte Kopfzerbrechen bereite. Vorstandsvorsitzende Wiebke Blomberg musste darüber nicht lange nachdenken: „Die horrenden Tierarztkosten. Wir hatten schon Monate, in denen wir nur für medizinische Behandlungen 15.000 Euro aufwenden mussten. Für einen Verein, der sich ausschließlich über Spenden finanziert, ist das ein ganz schönes Brett.“ Um die gesundheitlichen Probleme der Tiere zu verdeutlichen, wurde uns die Junghündin Stella vorgestellt. Stella ist im Februar 2024 in die Obhut des Tierheims übergeben worden. Die Besitzer sind nicht mehr in der Lage gewesen die tiermedizinische Versorgung finanziell zu stemmen. Stella hat unter einer, durch Milben ausgelösten, schweren Infektion gelitten. Im Zuge dessen hat sie beinahe sämtliche Behaarung verloren und sich vor Schmerzen kaum bewegen können.
 
Gott sei Dank ist sie durch die aufmerksame Pflege hier vor Ort auf dem Weg der Besserung. Den Mitarbeitenden gehört unsere Hochachtung. Ein solch professionelles Team in Sachen Tierschutz direkt vor der Haustür zu haben, ist keine Selbstverständlichkeit.